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Geschichte und Baugeschichte der Ev. Schlosskirche
Entstehung
Die Ev. Schlosskirche ist keine Kirche im herkömmlichen Sinne. Sie ist entweder von einer Gemeinde initiiert noch realisiert worden. Sie ist auch kein eigenständiges Gebäude, sondern nur Teil eines größeren, eines fürstlichen Residenzschlosses. Gegründet wurde sie von Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, dem offiziell evangelischen Fürstbischof im Hochstift Osnabrück.
Zwar soll es unter der Regierung von Fürstbischof Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1623), der ebenfalls mit der "evangelischen Religion liebäugelte", eine evangelische Kapelle im Schloss gegeben haben. Ihre Lage und Ausstattung sind aber nicht menr feststellbar. Sie dürfte während der Gegenreformation und bei Wiederherstellung des Schlosses nach der schwedischen Teilzerstörung in der Zeit von 1633-1650 unter Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg (1625-1633 und 1650-1661) beseitigt worden sein.
Ein geistliches Fürstentum Osnabrück unter der Regierung eines evangelischen Landesherrn, der sich im Residenzschloss seiner katholischen Vorgänger eine Hofkirche erbauen lässt, ist erklärungsbedürftig. Der Westfälische Friede zu Münster und Osnabrück hatte für das Fürstbistum Osnabrück die wechselnde Herrschaft zwischen einem katholischen und einem evangelischen Landesherrn festgelegt.Letzterer musste immer aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg stammen. Aufgrund dieser Regelung fogte auf dem 1661 verstorbenenFranz Wilhelm der Welfe Ernst August, der im September 1662 mit seiner Gemahlin Sophie von der Pfalz in die Iburg einzog.
Da die Familie und der fürstliche Hof eine Kirche benötigten, man konnte schließlich nicht wie die katholischen Amtsvorgänger zu den Mönchen in die Klosterkirche gehen, ließ Ernst August direkt an die Außenwand das nach Süden gerichtete Gebäude erstellen, um vom Prinzenflügel unmittelbar in die dort eingerichtete Schlosskirche gelangen zu können. Der frühere Zugang ist im Jahr 2001restaurierten fürstlichen Kabinett als Nische wieder gut zu erkennen.
Jänecke vermutet, dass der Kirchenflügel nur die Verlängerung eines vorhandenen Torhauses ist, das Franz Wilhelm von Wartenbergbis 1656 errichtet haben soll.Er folgert das aus den beiden Sandsteintafeln mit der Jahreszahl 1656. Dabei ist sehr zweifelhaft, ob ein eventuell vorhandenes Torhaus soweit nach Süden gereicht hat. Die Tafeln können auch an der durch den Kirchenanbau verdecktenAußenwand gewesen und von Ernst August nur umgesetzt worden sein wie die Petrusfigur, von der Jänecke selber schreibt, dass sie an die jetzige Stelle erst später gestellt worden sei. Aus einer Zeichnung aus dem Jahre 1654, die der Architekt und MalerJohannes Crafft für seinen Landesherrn von Wartenberg erstellt hat, geht ganz eindeutig hervor, dass an dieser Stelle kein Torhaus gestanden hat.
Die Einweihung erfogte 1664 m Tage Philippi und Jakobi (1. Mai).
Die Kirchweihpredigt über Johannes Kapitel 10, Vers 22 ("Es war aber Tempelweihe zu Jerusalem und war Winter") hielt Magister Wilhelm Stratemann. Zehn Jahre später, 1674, wurde Ernst Georg Wöbeking als erster evangelischer Pastor vom Superintendenten eingeführt, der nicht nur für die Hofbeamten, sondern auch für die Lutheraner im Ort zuständig sein sollte.
Beschreibung
Der Charakter der Hofkirche, deren barocke Erstausstattung überwiegend bis heute erhalten ist, wird aus den dynastischen Symbolen (Monogramm des Gründerpaares "EAS", Ernst August und Sophie, sowie den Wappen am Kanzelkorb, (der keinerlei christliche Attribute aufweist) sehr deutlich.
Das an der Nordseite des Kanzelkorbes an gebrachte Wappen ist das der Kurprinzessin Sophie von der Pfalz. Es zeigt den Pfälzer Löwen im ersten und dritten Feld sowie die Wittelsbacher Raute im zweiten und vierten Feld, bedeckt mit einem Kurhut. Im ostwärtigem Feld des Kanzelkorbes war ursprünglich das Wappen des Erbauers zu sehen. Es hängt jetzt gerahmt über der Eingangstür zum Prinzenflügel. Die in dem Bild zu lesende Jahreszahl 1664 stimmt mit dem Zeitpunkt der Fertigstellung der Kirche überein. Die Maße des Bildes stützen diese Auffassung.
Das Bild an der Westwand zeigt Christus als Weltenrichter. Auf dem Altarbild ist im Hintergrund eine sehr hell gemalte mediterrane Stadtlandschaft zu sehen. Möglicherweise soll sie das neue, das erlöste Jerusalem darstellen. Zu Füßen des Gekreuzigten sind Schlange und Apfel, die Symbole der Sünde, zu erkennen, die Christus durch seinen Kreuzestod von der Menschheit genommen hat. Die Maler der beiden Bilder sind unbekannt.
1698 stibt Ernst August als Kurfürst in Hannover. Der katholische Nachfolger lässt Prediger und Küster entfernen, die evangelische Kirche und Schule werden geschlossen.
Die Renovierung unter Ernst August II.
1716 folgte nach der alternierenden Sukzession Ernst August II. als evangelischer Landesherr. Er ist der Sohn des ersten und der jüngste Bruder des hannoverschen Kurfürsten Georg Ludwig, der 1714 durch seine Mutter die Krone Großbritanniens geerbt hat. Die Kirche wird renoviert und für Gottesdienste wieder geöffnet. Ernst August II. wird das Wappen seines Vaters entfernt und durch sein eigenes als königlich großbritannischer und kurfürstlich hannoverscher Prinz ersetzt haben, um so die Rangerhöhung für jedermann deutlich hervorzuheben. Das Wappen des Fürstbischofs wird wie das britische Königswappen noch heute von einem Gürtel umrahmt. Darauf ist die Devise des Hosenbandordens zu lesen: "HONY SOIT QUI MAL Y PENSE" (Ein Schuft, der Böses denkt.)
Als Schildhalter stehen der Löwe für England und das Einhorn für Schottland. Die Devise unter dem Wappen: "PRO LEGE ET GREGE" ist die des Fürstbischofs und bedeutet sinngemäß: für Gerechtigkeit und Gemeinwohl. Im britischen Königswappen steht dort: DIEU ET MON DROIT = Gott und mein Recht. Nach der Herrschaft eines katholischen Landesherrn ab 1728 folgt 1764 mit Friedrich, dem zweiten Sohn Georgs III. von Großbritannien, wieder ein britischer Prinz (wie Ernst August II. Herzog von York und Albany - lat.: Dux Eboracensis et Albaniae)
als evangelischer Fürstbischof.
Von der Säkularisation bis zum Wiener Kongress
Mit der Säkularisation wird das Fürstbistum 1803 endgültig dem Kurfürstentum Hannover zugesprochen. 1806 wird Osnabrück mit Hannover preußisch und 1807, Napoleon beherrscht fast ganz Europa, Teil des Königreiches Westfalen. 1811 schließlich erfolgt die Eingliederung in das Kaiserreich Frankreich. In diesem Jahr wird der wiederholt ergangene Befehl duchgesetzt, dass alle
"Signale und Wappen, die uns an die vormalige Regierung und an die vergangenen Zeiten erinnern könnten, vertilgt werden." Über dem Altar mussten die verschlungenen Initialen von Ernst August und Sophie überstrichen werden. Die an der Kanzel in zwei Feldern auf Leinwand aufgetragenen Wappen wurden nur umgedreht und die Rückseite weiß überstrichen und mit einem schwarzen Kreuz bemalt.
Die Kirchengemeinde erhält nach langjährigen Bemühungen 1809 endlich einen ständig besoldeten Pfarrer, so dass der Bestand der Gemeinde gesichert erscheint. Das ist vielleicht auch die Zeit, als der Zugang nur vom Schloss aus durch einen weiterren Eingang an der Südostseite ergänzt wird.das zugemauerte Rechteck ist heute noch zu erkennen. 1813 wollte Frankreich das Schloss insgesamt verkaufen. Um das Schlimmste zu verhüten, kaufte Herr Lasius, der Präsident des Consistoriums zu Osnabrück, das Schloss. Er überließ es gegen rechtskräftiges Versprechen, dass die Kirche im Gebäude für immer der hiesigen evangelischen Gemeinde überlassen bleiben sollte, den Herren Unternehmern der örtlichen Eisenfabriken.
1814 nach der Niederlage Frankreichs, wurden die königlichen Insignien wieder hergestellt und es folgte die Übertragung der Pfarrrechte. Der Wiener Kongress bestätigte dem neuen Königreich Hannover (seit 1814) endgültig den Besitz des Fürstentums Osnabrück.
Die erste Orgel und die neuen Glocken im Gefangenenturm
1831 konnte die Gemeinde für 290 Taler aufgrund einer Spende die erste Orgel beschaffen. Sie war gebraucht und stammte aus der katholischen Marktkirche in Quakenbrück. Dort hatte sie der hannoversche Orgelbauer Christian Vater 1721 neu erstellt.
1858 erwirbt die Gemeinde ein neues Geläut für 747 Taler, bestehen aus drei Gussstahlglocken, die im "Gefangenenturm" des Schlosses aufgehängt werden dürfen. bis dahin gab es einen Glockenstuhl mit zwei Glocken auf dem Dachboden des "Kirchenflügels". Zunächst hatte seit 1775 ein stattlicher Dachreiter die Kirchenglocken aufgenommen.
Königlicher Besuch im Schloss und in den Kirchen
1862 besucht der blinde König Georg V. von Hannover, das seit 1837 nicht menr mit Großbritannien in Personalunion verbunden ist, mit seiner Familie die Iburg, die ehemalige Residenz seiner Vorfahren. In der Schlosskirche sagt der den Vertretern der Kirchengemmeinde ein neues Altarbild und neue Fenster mit bemalten Scheiben zu. 1867, da war der König schon im Exil in Österreich und Hannover preußische Provinz, erhält die Gemeinde das vom hannoverschen Hofmaler Carl Osterley gemalte Bild. Es zeigt Christus als Einladenden (Matthäus 11,28-30:
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken....)
Verlegung des Eingangs und Erwerb einer neuen Orgel
Der Zugang wird 1869 an die heutige Stelle verlegt, der Aufgang in Gestalt einer hölzernen Treppe ist im Kirchenraum und darum sehr steil, die Tür schließt mit der Außenwand ab.
1880 war die Orgel, trotz einer "durchgreifenden" Instandsetzung im Jahre 1853, nicht mehr zu reparieren. Der Kirchenvorstand bemühte sich um eine neue, zu deren Aufstellung er allerdings der Genehmigung durch die Königliche Regierung in Osnabrück bedurfte, denn die Kirche war Eigentum des Staates, der auch das Patronatsrecht ausübte. Die Genehmigung
wurde unter der Auflage verteilt, den barocken Prospekt zu erhalten. 1901 war der Einbau abgeschlossen. 1895 wurde die Verbindungstür von der Kirche zu den ehemaligen fürstlichen Gemächern zugemauert. Spielende Kinder, auch Hunde und Hühner waren aus der Wohnung genutzten Bereichen des Schlosses immer wieder in den Gottesdienstraum gelangt.
1909 beschreibt Jänecke die Kirche wie folgt: "Der Kirchenraum ist mit einfachen barocken Ausstattungsstücken, Holzsäulen mit Aufsatz, Orgelpriechenwand, Gestühl (und) Chorschranken mit Balustern versehen und hat durch die in lichten, weiß und grün gehaltenen Anstriche, eine freundlich-würdige Stimmung erhalten."
Anbau des Treppenaufganges
Initiert durch eine Spende von Frau Berta von Bardeleben wurde 1913 der jetzt noch vorhandene Aufgang gebaut. Er ersetzte den steilen, erst in der Außenmauer beginnenden von 1869. Die alte Tür von 1869 verschließt heute den Raum im Torbogen unter der Treppe.
Im Bleiglasfenster des Aufganges befindet sich das Wappen der hochherzigen Spenderin.
Das Geschlecht derer von Bardeleben ist in der Altmark ansässig gewesen und hatte das Gebäude des späteren Hotels "Hubertus Hof" als Sommersitz erworben und genutzt. Nach dem zweiten Weltkrieg verbesserte sich die Rechtstellung der Kirchengemeinde. Am 19. März 1955 schloss das Land Niedersachsen den Loccumer Vertrag. Aufgrund dieses Vertrages kam es am 11. April 1959 zu einer Vereinbarung zwischen der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und dem Land Niedersachsen.
Neue Bronzeglocken für die Kirchengemeinde
Im Jahre 1965 freuen sich Pastor Schulze und die Kirchengemeinde über das neue Geläut. Es umfasst drei Bronzeglocken, die von der Firma Rincker, aus Sinn, Dillkreis, geliefert und im Bennoturm eingebaut wurden. Sie lösten die alten Gussstahlglocken von 1858 ab. Bronzeglocken wären in der Kirche in den Weltkriegen nicht erhalten geblieben. Die drei alten Stahlglocken
wurden nicht eingeschmolzen, sondern an die Kirchengemeinde in 25840 Koldenbüttel bei Friedrichstadt in Schleswig-Holstein abgegeben.
Grundlegende Renovierung 1967/68
Die mit Bleirauten versehenden Fenster des Kirchenraumes aus dem 19. Jahrhundert waren abgängig und mussten völlig, z.T. mit den steinernen Einfassungen erneuert werden. 1964 waren sich Land, Denkmalpflege und Kirchengemeinde einig. In Osnabücker Tradition wurden die neuen Fenster mit Danziger Antikglas gestaltet, so dass der Raum seine barocke Helligkeit wieder erlangte.
1967/68 wird der Kirchenraum aufwendig restauriert. Neben Fußböden, Wänden und Decke werden die Lampen erneuert und der Kanzeldeckel sowie die Schranke vor dem Altar entfernt. Letztere erhält ihren neuen Platz hinter der letzten Bankreihe.
Für die neue Orgel wird die Decke darüber erhöht und die Rückwand teilausgebaut. Der Orgelbauer Oberlinger aus Windesheim liefert unter Beibehaltung des originalen barocken Prospekts von Christian Vater eine neue Orgel mit 1.038 Pfeifen, 17 Registern und zwei Manualen mit Pedal. Ihr Klang bereichert bis auf den heutigen Tag die Gottesdienste.
1969 wird das erste Altarbild restauriert und wieder über dem Altar angebracht. Das Geschenk des Königs erhält einen neuen Rahmen und seinen Platz an der Ostwand der Kirche. Im gleichen Jahr wird die Kirche mit elektrischen Nachtspeicheröfen ausgestattet.
Instandsetzung nach Schwelbrand
Am einem Adventssonntag 1983 war der Adventskranz in Brand geraten und auf den Fußboden gefallen. da die Fenster allle verschlossen waren, entstand nur ein Schwelbrand, der die Dielen vor dem Altar zerstörte und den Tragbalken darunter leicht beschädigte, bevor die diensthabenden Beamten der Polizeiausbildungsstätte am folgenden Montagabend Brandgeruch bemerkten und die Feuerwehr alarmierten. Der Schwelbrand, der nach dem öffnen der Tür aufflackerte, war zwar schnell gelöscht, aber der gesamte Kirchenraum war durch den Rauch renovierungsbedürftig. Danach wurden Rauchmelder eingebaut, die mit der Meldeanlage des Schlosses verbunden sind.
Text: Horst Denningmann
Fotos: Archiv und Edith Galle
Die Besetzung der Pfarrstelle in Bad Iburg
1662 - 1698
Erster evangelischer Fürstbischof und Landesherr
nach der Alternierenden Bischofsfolge
Ernst August von Braunschweig-Lüneburg,
Erbauer der Schlosskirche, Fertigstellung 1664
1664 - 1669
Magister Wilhelm Stratemann, Hofprediger
1674 - 1679
Pastor Ernst Geoerg Wöbeking, vom Superintendenten eingesetzt, gegen ausdrücklichen Protest des Abtes.
1679 - 1684
Pastor Johannes Niekamp.
1689 - 1694
Pastor Bernhard Scherhorn.
1694 - 1695
Pastor Hermann Eberhard Meyer.
1695 - 1697
Pastor Gerhard Kamann.
1697
Pastor Johann Bernhard Pötker.
1698 -1715
Katholischer Fürstbischof und Landesherr Carl von Lothringen.
Die Schlosskirche ist geschlossen.
1716 -1728
Evangelischer Fürstbischof und Landesherr Ernst August II. von Braunschweig-Lüneburg, Herzog von York und Albany.
1716
Pastor Georg Christian Brockhausen,S.S. Theologie studioses.
1716 - 1717
Pastor Gottfried Heinrich Braune, zuvor Hausprediger zu Schelenburg, 1717 nach Bissendorf berufen.
1717 -1724
Pastor Johann Heinrich Wrede, zuvor ordinierter Hausprediger zu Barenau, begann 1717 mit der Führung eines Kirchenbuches der evangelischen Gemeinde zu Iburg,
1724 nach Neuenkirchen berufen.
1724 -1728
Pastor Theodor Kampf, aus Bippen stammend, wirkte in Jena und kam von dort nach Iburg. Ging danach nach Üffeln.
1728
Pastor Wilhelm ErnstWöbeking, aus Bissendorf hielt am Palmsonntag seine Antrittspredigt und am 24. August seine letzte Predigt, da die Kirche mit dem Ableben des Fürstbischofs
wieder geschlossen wurde.
1728 -1761
Katholischer Fürstbischof und Landesherr Clemens August von Wittelsbach.
Die Schlosskirche ist geschlossen.
1761 - 1764
Sedisvakanz, die Schlosskirche ist geschlossen.
1764
Evangelischer Fürstbischof und Landesherr Friedrich, Herzog von York und Albany. Am 22. September 1765 wird die Schlosskirche unter der Regierung Seiner Königlichen Hoheit,
Fürstbischof Friedrich von York und Albany wieder geöffnet.
1765 - 1778
Pastor Johann Hermann Kannengießer, ein gebürtiger Osnabrücker, wird zum Schlossprediger ernannt. Er verstirbt 1778 in Iburg und wird auf dem Fleckensfriedhof begraben.
1778 - 1791
Pastor Gottfried Conrad Meyer aus Hannover hält am 21. März 1778 seine Antrittspredigt. Er wird von seiner königlichen Majestät von Großbritannien Georg III. zum Pastor in
Kirchweyhe, Grafschaft Hoya berufen.
1791 - 1831
Pastor August Wilhelm Kramann aus dem Amt Gehlen im Thüringer Wald, war zuvor Schulkollege am evangelischen Gymnasium zu Osnabrück.
1803
Das säkularisierte Fürstbistum Osnabrück wird Bestandteil des Kurfürstentums Hannover.
1814
Die Kirche erhält die vollen Parochialrechte.
1816
Die evangelischen Bewohner der Gemeinden Glane mit den Bauernschaften Ostenfelde, Sentrup und Visbeck sowie Glandorf, Hagen, Oesede und Laer mit den Bauernschaften
Westerwiede und Hardensetten werden nach Iburg eingepfarrt. Nach fast 40 Jahren segensreichem Wirken starb Pastor Kramann am 3. März 1831 in Iburg und wurde auf dem Fleckensfriedhof bestattet.
1831 - 1835
Pastor Johann Georg Ludwig Mertens, geb. 1803 in Osnabrück, studierte in Halleund Göttingen. Er wurde vom Königlichen Evangelischen Konsistorium vorgeschlagen und von seiner Majestät, König Wilhelm IV., als Schlossprediger berufen. Er war zuvor Inspektor und Oberlehrer des evangelischen Landesschullehrerseminars in Osnabrück. Die Ordination und die Einführung erfogten durch den Superintendenten der 1. Inspektion, Herrn Pastor Dalkeskamp zu Holte. Er verstarb 1835 und wurde in Osnabrück bestattet.
1835 - 1879
Pastor Heinrich Christian Schmerfeld aus Osnabrück erhielt am 14. Dezember seine Bestallung durch König Wilhelm IV.
1873
Mit der Gründung der Kirchengemeinde Georgsmarienhütte ("Altgeorgsmarienhütte") am 24. April werden die evangelischen Bewohner der Gemeinden Oesede und Hagen
von Iburg ausgepfarrt. (Errichtungsurkunde des Königlichen Evangelischen Konsistorium zu Osnabrück vom gleichen Tage.)
Pastor Schmerfeld starb in Iburg am 9. Mai 1879 und wurde hier bestattet.
1879 - 1883
Pastor Johann Dietrich Friedrich Brammer
aus Hermannsburg, wurde nach nur vierjähriger Tätigkeit nach Mackensen/Solling versetzt. Er ist der erste Pastor von dem die Gemeinde ein Foto besitzt.
1883 - 1896
Pastor Hermann Rudolf Wiesehahn
aus Essen. Er war zuvor Pastor in Schledehausen und trat hier 1896 in den Ruhestand.
1896 - 1905
Pastor Friedrich Georg Schultzen,
geb. 9. August 1867 in Hildesheim, war von 1893 bis 1895 Inspektor am Theologischen Institut zu Göttingen. Er wurde 1905 als Stiftsprediger nach Loccum berufen.
1905 - 1911
Pastor Peter Franz Theodor Wesenick,
geb. am 30. September 1873 in Wilhelmshaven, war von 1903 bis 1905 Pastor zu Restorf bei Gartow. Er wurde vom Kirchenvorstand gewählt, vom Konsistorium bestätigt und vom
Superintendent Haase eingeführt. 1911 erhielt er seine Berufung zum Vorsteher der Erziehungsanstalt Kalandshof bei Rotenburg.
1911 - 1949
Pastor Dr. theol. Karl Wilhelm Thimme,
geb. am 14. Januar 1879 bei Nienburg, war a.o. Professor an der Universität Münster. In Iburg eingeführt am 2. Juli 1911 durch Superintendent Roesener, trat er hier 1949 in den Ruhestand. Herr Thimme verstarb am 19. Januar 1966 Pastor Thimme hatte nach Pastor Schmerfeld (1835-1879) und Pastor Kramann (1791-1831) mit 38 Jahren die drittlängste Amtszeit in Iburg.
1949 - 1960
Pastor Günther Herbst,
geb. 14, Juni 1914 in Berlin-Neukölln, gewählt von der Gemeinde, folgte 1949. In seine Zeit fällt die Einrichtung der Kapelle "Kripplein Christi" in Glandorf. Ab 1960 war er Pastor in Bad Rothenfelde und in Wildemann/Harz. Er ist seit 1982 im Ruhstand.
1961 - 1977
Pastor Christian Walter Schulze,
geb. 1928 in Sorau/Brandenburg (heute Polen), Pastor in Bad Iburg, Laer und Glandorf. Er ging 1977 als Klinikpfarrer an die Pfalzklinik Landeck in Klingenmünster. Sein Name ist eng verbunden mit dem Bau des Christophorus-Heimes in Bad Iburg.
1977 - 1990
Pastor Günther Robert Aden,
geb. 1926 in Wilhelmshaven, wurde von der Kirchengemeinde gewählt und am 6. November 1977 durch den Superintendenten Jürgen Baehr, Georgsmarienhütte eingeführt.
Am 1. September 1981 wurde in der Gemeinde eine zweite Pfarrstelle eingerichtet. Auf dieser Stelle wurde am 1. November 1981 Herr Pastor Hartmut Heyl, geb. am 18. Februar 1954 eingeführt. Ihm folgte von 1986 bis 1987 der Kandidat des Predigtamtes Herr Wilhelm Steingräber, geb.am 15. Juli 1955. Nach seinem Weggang wurde die Stelle mit Herrn Pastor Klaus Block,
geb.am 21. November 1951, besetzt, der am 16. Oktober 1987 eingeführt wurde. Nach der Auspfarrung der Gemeinden Bad Laer und Glandorf am 1. Januar 1989 wurde Klaus Block der erste Pastor der neugebildeten Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Laer. Herr Aden, der nun nur für die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bad Iburg zuständig war, wirkte hier bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1990. Danach lebte er mit seiner Frau in Bissendorf. Er verstarb dort im Jahre 2001.
1990 - 1994
Pastor Uwe Höppner,
geb. 16. Mai 1937 in Hamburg, wurde von der Landeskirche auf die Pfarrstelle ind Bad Iburg ernannt und hier am 3. Juni 1990 durch den Superintendenten Klaus Meier-Wiedenbach,
Georgsmarienhütte, eingeführt. Er verlässt 1994 die Gemeinde, um als Altenseelsorger in Osnabrück zu wirken. Er verstirbt im Jahre 2002.
1994
Pastorin Angelika Schmidt,
geb. am 20. Juli 1958 in Osnabrück, wurde von der Kirchengemeinde gewählt und am 4. September 1994 durch den Superintendenten Klaus Meier-Wiedenbach, Georgsmarienhütte, eingeführt.
Text: Pastorin Angelika Schmidt und Horst Dennigmann
Fotos: Sakristeitafel /Archiv